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anlagen [2017/03/31 17:13]
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— (aktuell)
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-~~NOTOC~~ 
  
-<div ueberschrift>​ 
-====== Anlagen ====== 
-</​div>​ 
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-<div ueberschrift>​ 
-===== Organisatorische Empfehlungen,​ Voraussetzungen und Gründe für die Durchführung einer System-FMEA ===== 
-</​div>​ 
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-Spätestens zur Projektvorstellung und -freigabe im Rahmen der Projektstartsitzung sollten die ersten beiden Schritte der System-FMEA Produkt (Auflösung des Gesamtsystems/​Produktes in Systemelemente,​ Funktionsbeiträge der Systemelemente und Funktionsstrukturen) und/oder System-FMEA Prozess (Prozessschritte,​ Prozessstruktur,​ 5 M)  vorliegen. Die Inhalte sind Basis für eine objektorientierte und/oder prozessorientierte Projektorganisation und unterstützen den Projektleiter bei der verbindlichen Beteiligung weiterer Projektmitglieder. 
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-An einer System-FMEA sind mehrere Fachleute beteiligt, d. h. sie wird immer im „Team“ durchgeführt. Je nach Methodenkenntnisstand,​ kann es sinnvoll sein, neben dem Projektleiter und weiteren Experten auch Methodenspezialisten zu beteiligen, die die Analysen zunächst unterstützend moderieren. Die Unternehmensleitung kann sich jederzeit über den Bearbeitungsstand Kenntnis verschaffen. 
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-<div bild><​div beschreibung_o>//​Abb. ~~#​6.#​1@ctr_TWO~~://​ System-FMEA im Zentrum der Projektabwicklung\\ (Teambildung)</​div>​ 
-<div bilderrahmen_o>​ 
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-{{ :​fmea:​abbildungen:​s6b1.png?​direct&​500 |}} 
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-</​div></​div>​ 
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-Analyseergebnisse werden dem Kunden/​Abnehmer zur Einsichtnahme vorgelegt, damit Fehlerfolgen rechtzeitig gemeinsam bewertet und ggf. Vermeidungsmöglichkeiten abgestimmt werden können. Dies ist insbesondere für die Fälle wichtig, die Produktänderungen erfordern. 
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-Analyseergebnisse,​ die aus früheren Produkt- und Herstellprozessentwicklungen vorliegen, werden bei Neuentwicklungen berücksichtigt,​ falls sie relevant sind. Dadurch erhöht sich der Nutzen und reduziert sich der Arbeitsaufwand. 
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-Rechnergestützte Methoden (CAQ, MES) verringern den manuellen Aufwand bei der Erarbeitung einer System-FMEA ganz erheblich, da sämtliche Erkenntnisse (Potenzielle Fehler, Fehlerursachen,​ Fehlervermeidungsmöglichkeiten,​ Fehlerentdeckungsmöglichkeiten) in einer Datenbank eingepflegt werden und damit für spätere Analysen zur Verfügung stehen. 
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-Werden Produkt und Herstellprozessentwicklungen mit Hilfe der System-FMEA abgesichert,​ wird das erarbeitete Expertenwissen (Know-How) in nachvollziehbarer Form strukturiert und dokumentiert,​ d. h. „wiederauffindbar“ gespeichert! 
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-<div ueberschrift>​ 
-===== Auswahlempfehlungen für die Abstufung der Bewertungsfaktoren (B,A und E) der System-FMEA Produkt und System-FMEA Prozess ===== 
-</​div>​ 
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-In der folgenden Tabelle finden sich Kriterien für Bewertungszahlen der System- FMEA Produkt (Quelle: VDA-QMC, Bd. 4, Teil 2, 1996). 
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-^  Tabelle 1: Abstufung der Bewertungsfaktoren der System-FMEA Produkt ​ ^^^^^ 
-^  Bewertungszahl für die\\ Bedeutung B  ^  Bewertungszahl für die\\ Auftretenswahrscheinlichkeit A  ^  zugeordneter\\ Fehleranteil in ppm  ^  Bewertungszahl für die\\ Entdeckungswahrscheinlichkeit E  ^  Sicherheit der\\ Nachweisverfahren ​ ^ 
-|**Sehr hoch: 10, 9**\\ Sicherheitsrisiko,​ Nichterfüllung gesetzlicher Vorschriften,​ Liegenbleiber. |**Sehr hoch: 10, 9**\\ Sehr häufiges Auftreten der Fehlerursache,​ unbrauchbares,​ ungeeignetes Konstruktionskonzept. |  500.000\\ 100.000 ​ |**Sehr gering: 10, 9**\\ Entdecken der aufgetretenen Fehlerursache ist unwahrscheinlich,​ Zuverlässigkeit der Konstruktionsauslegung wurde nicht oder kann nicht nachgewiesen werden, Nachweisverfahren sind unsicher. |  90%  | 
-|**Hoch: 8, 7**\\ Funktionsfähigkeit des Fahrzeugs stark eingeschränkt,​ sofortiger Werkstattaufenthalt zwingend erforderlich,​ Funktionseinschränkung wichtiger Teilsysteme. |**Hoch: 8, 7**\\ Fehlerursache tritt wiederholt auf, problematische,​ unausgereifte Konstruktion. |  50.000\\ 10.000 ​ |**Gering: 8, 7**\\ Entdecken der aufgetretenen Fehlerursache ist weniger wahrscheinlich,​ Zuverlässigkeit der Konstruktionsauslegung kann wahrscheinlich nicht nachgewiesen werden, Nachweisverfahren sind unsicher. |  98%  | 
-|**Mäßig: 6, 5, 4**\\ Funktionsfähigkeit des Fahrzeugs eingeschränkt,​ sofortiger Werkstattaufenthalt nicht zwingend erforderlich,​ Funktionseinschränkung von wichtigen Bedien- und Komfortsystemen. |**Mäßig: 6, 5, 4**\\ Gelegentlich auftretende Fehlerursache,​ geeignete, im Reifegrad fortgeschrittene Konstruktion. |  5.000\\ 1.000\\ 500  |**Mäßig: 6, 5, 4**\\ Entdecken der aufgetretenen Fehlerursache ist wahrscheinlich,​ Zuverlässigkeit der Konstruktionsauslegung könnte vielleicht nachgewiesen werden, Nachweisverfahren sind relativ sicher. |  99,7%  | 
-|**Gering: 3, 2**\\ Geringe Funktionsbeeinträchtigung des Fahrzeugs, Beseitigung beim nächsten planmäßigen Werkstattaufenthalt,​ Funktionseinschränkung von Bedien- und Komfortsystemen. |**Gering: 3, 2**\\ Auftreten der Fehlerursache ist gering, bewährte konstruktive Auslegung. |  100\\ 50  |**Hoch: 3, 2**\\ Entdecken der aufgetretenen Fehlerursache ist sehr wahrscheinlich,​ durch mehrere voneinander unabhängige Nachweisverfahren bestätigt. |  99,9%  | 
-|**Sehr gering: 1**\\ Sehr geringe Funktionsbeeinträchtigung,​ nur von Fachpersonal erkennbar. |**Sehr gering: 1**\\ Auftreten der Fehlerursache ist unwahrscheinlich. |  1  |**Sehr hoch: 1**\\ Aufgetretene Fehlerursache wird sicher entdeckt. |  99,​99% ​ | 
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-Als Ergänzung zu früheren Ausführungen sind für die System-FMEA Prozess nachstehend entsprechende Bewertungszahlen aufgelistet (Quelle: VDA-QMC, Bd. 4, Teil 2, 1996): 
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-^  Tabelle 2: Abstufung der Bewertungsfaktoren der System-FMEA Prozess ​ ^^^^^ 
-^  Bewertungszahl für die\\ Bedeutung B  ^  Bewertungszahl für die\\ Auftretenswahrscheinlichkeit A  ^  zugeordneter\\ Fehleranteil in ppm  ^  Bewertungszahl für die\\ Entdeckungswahrscheinlichkeit E  ^  Sicherheit der\\ Nachweisverfahren ​ ^ 
-|**Sehr hoch: 10, 9**\\ Sicherheitsrisiko,​ Nichterfüllung gesetzlicher Vorschriften,​ Liegenbleiber. |**Sehr hoch: 10, 9**\\ Sehr häufiges Auftreten der Fehlerursache,​ unbrauchbarer,​ ungeeigneter Prozess. |  500.000\\ 100.000 ​ |**Sehr gering: 10, 9**\\ Entdecken der aufgetretenen Fehlerursache ist unwahrscheinlich,​ die Fehlerursache wird oder kann nicht geprüft werden. |  90%  | 
-|**Hoch: 8, 7**\\ Funktionsfähigkeit des Fahrzeugs stark eingeschränkt,​ sofortiger Werkstattaufenthalt zwingend erforderlich,​ Funktionseinschränkung wichtiger Teilsysteme. |**Hoch: 8, 7**\\ Fehlerursache tritt wiederholt auf, ungenauer Prozess. |  50.000\\ 10.000 ​ |**Gering: 8, 7**\\ Entdecken der aufgetretenen Fehlerursache ist weniger wahrscheinlich,​ wahrscheinlich nicht zu entdeckende Fehlerursache,​ unsichere Prüfungen. |  98%  | 
-|**Mäßig: 6, 5, 4**\\ Funktionsfähigkeit des Fahrzeugs eingeschränkt,​ sofortiger Werkstattaufenthalt nicht zwingend erforderlich,​ Funktionseinschränkung von wichtigen Bedien- und Komfortsystemen. |**Mäßig: 6, 5, 4**\\ Gelegentlich auftretende Fehlerursache,​ geeignete, weniger genauer Prozess. |  5.000\\ 1.000\\ 500  |**Mäßig: 6, 5, 4**\\ Entdecken der aufgetretenen Fehlerursache ist wahrscheinlich,​ Prüfungen sind relativ sicher. |  99,7%  | 
-|**Gering: 3, 2**\\ Geringe Funktionsbeeinträchtigung des Fahrzeugs, Beseitigung beim nächsten planmäßigen Werkstattaufenthalt,​ Funktionseinschränkung von Bedien- und Komfortsystemen. |**Gering: 3, 2**\\ Auftreten der Fehlerursache ist gering, genauer Prozess. |  100\\ 50  |**Hoch: 3, 2**\\ Entdecken der aufgetretenen Fehlerursache ist sehr wahrscheinlich,​ Prüfungen sind sicher, z.B. mehrere voneinander unabhängige Prüfungen. |  99,9%  | 
-|**Sehr gering: 1**\\ Sehr geringe Funktionsbeeinträchtigung,​ nur von Fachpersonal erkennbar. |**Sehr gering: 1**\\ Auftreten der Fehlerursache ist unwahrscheinlich. |  1  |**Sehr hoch: 1**\\ Aufgetretene Fehlerursache wird sicher entdeckt. |  99,​99% ​ | 
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-Der Bewertungsfaktor B (Bedeutung der Fehlerfolge) berücksichtigt die Sicht des Produktverwenders (interner oder externer Kunde). Sehr hohe Bewertungen (10, 9) werden z. B. für Sicherheitsrisiken vergeben. Mäßige Funktionsbeeinträchtigungen,​ z. B. im Bedienumfeld,​ werden im Bereich von 6 bis 4 bewertet. Wird der Fehler nur von Fachpersonal erkannt, weil es keine nennenswerte Funktionsbeeinträchtigung gibt, ist dieser mit 1 zu bewerten. 
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-Die Bewertung der Auftretenswahrscheinlichkeit (A) eines Fehlers ist insbesondere abhängig vom Kenntnisstand über potenzielle Fehlerursachen. Bewährte konstruktive Lösungen beinhalten deutlich niedrigeres Fehlerpotenzial (1 bis 3) als unerprobte Konstruktionskonzepte,​ die deshalb im oberen Bereich der Bewertungsskala (8 bis 10) einzuordnen sind. Konstruktive Lösungen, die kurz vor der Serienfreigabe stehen, werden mit Bewertungen im mittleren Bereich der Bewertungsskala (4 bis 6) belegt. 
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-Die Entdeckung der Fehler und Fehlerursachen (E) ist abhängig von den realisierten Entdeckungshilfen wie Nachweisverfahren für die vorgabekonforme Herstellung der Einzelteile,​ Sensoren im Herstellprozess,​ Verwechselungssicherheit der Einzelteile im Montageprozess sowie  dem Umfang der unabhängig voneinander beobachteten Merkmale. Sind die Nachweisverfahren ungeeignet/​unsicher oder für das ausgewählte Konstruktionskonzept noch nicht bekannt, ist davon auszugehen, dass die Fehler- und Fehlerursachenentdeckung sehr schwierig ist (8 bis 10). Wirken mehrere Nachweisverfahren zuverlässig und unabhängig von einander, ist davon auszugehen, dass Fehler und Fehlerursachen sicher bzw. sehr wahrscheinlich entdeckt werden (1 bis 3). Ist davon auszugehen, dass für die konstruktive Lösung die Zuverlässigkeit in naher Zukunft nachgewiesen werden kann, werden Bewertungen im mittleren Bereich vergeben (4 bis 6). 
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-Wurden bereits Erfahrungen mit ähnlichen Systemen gesammelt, können für die Risikobewertung diese Ergebnisse genutzt werden. Werden erprobte Teilsysteme (Baugruppen) in neu entwickelten ​ Systemen verwandt, ist zu überprüfen,​ ob die neuen Verwendungsrandbedingungen mit den früheren übereinstimmen. Festgestellte Änderungen sind angemessen bei der Neubewertung zu berücksichtigen. 
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-Können Fehler und Fehlerursachen noch nicht zufriedenstellend vermieden werden, ist zwingend sicherzustellen,​ dass zunächst zuverlässige Entdeckungsmaßnahmen umgesetzt werden, die zum frühestmöglichen Zeitpunkt wirken, damit die Fehlerkosten minimiert werden. Die Bewertung der Auftretenswahrscheinlichkeit (A) zeigt die vermutete Fehlermenge an und die Bewertung der Entdeckungswahrscheinlichkeit (E) legt die Größenordnung der Fehlermenge fest, die durchschlüpfen könnte und schlimmstenfalls den Endnutzer erreicht! 
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-**Zurück zu**\\ ​ 
-[[ueberlappungen|Überlappungen im System (4. und 5. Schritt)]] 
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-**Weiter mit**\\ ​ 
-[[quellen|Quellen]] 
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anlagen.1490973209.txt.gz · Zuletzt geändert: 2017/03/31 17:13 von me