Die System-FMEA Prozess erleichtert die präventive Fehlervermeidung, weil sie Fertigungsprozesse (Fertigungssysteme) ganzheitlich betrachtet. Die voneinander abhängigen Fertigungsschritte werden übersichtlich dargestellt und mit allen Prozessbeteiligten (5 M: Mensch, Maschine, Material, Mitwelt, Messmöglichkeit) verknüpft. In diesem Zusammenhang werden diese wiederum als Systemelemente (SE) bezeichnet.
Für jeden Prozessschritt werden folgende Fragen beantwortet:
Welchen Einfluss haben Menschen auf den Fertigungsprozess?
Einflüsse von z. B. Entwicklern, Konstrukteuren, Prozesseinrichtern, Maschinenbedienern.
Welche Funktionsbeiträge liefern Maschinen?
Funktionsbeiträge von z. B. Werkzeugmaschinen, Werkzeugen, Werkzeugwechseltechnik, Positionier- und Spanntechnik, Werkstückweitergabetechnik im „Arbeitsraum“, Schmiertechnik, Temperiertechnik, Verkettungstechnik, Transport- und Lagertechnik.
Welche Eigenschaften weisen Materialien im Betrachtungsmoment auf und wie ändern sich diese im Verlauf des betrachteten Prozessschritts?
Materialeigenschaften wie z. B. Festigkeit, Härte, Zähigkeit, Gefügeasusbildung und Formänderungsvermögen im Eingangs- und im Ausgangszustand.
Beeinflusst die Mitwelt das Prozessergebnis?
Mitwelteinflüsse wie z. B. Temperaturschwankungen, Luftfeuchtigkeit, Verunreinigungen, Erschütterungen, Zugluft.
Sind Messmöglichkeiten zur Überwachung des Prozessschritts und davon abhängigen Produktforderungen (Lastenheft), auch von Zwischenprodukten, gegeben?
Messmöglichkeiten können sein: Position (Weg, Winkel, Endlage), Kraft/Drehmoment, Druck, elastische Dehnung, Temperatur, Geschwindigkeit/Beschleunigung, Schall.
Sind alle Fragen hinreichend beantwortet, können die Auswirkungen fehlerhafter Prozessbeiträge frühzeitig erkannt und mit geringstem Kostenaufwand vermieden werden.